Dura Disk II Schneidrad aufpanzern.

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Re: Dura Disk II Schneidrad aufpanzern.

Beitragvon Martin » So 6. Mär 2011, 15:10

So nun weiter in diesem Beitrag.

Wie wird den jetzt genau aufgepanzert Franz? Kann ich das mit meinen Schweißkünsten evtl. auch oder sollte das ein Vollprofi machen? Da ich nicht genau weiß, was meine Vorgänger aufgepanzert haben, kann ich mit jedem Material drüber? Hast Du evtl. Tipps, Tricks was das Aufpanzern betrifft? Welche Menge an Elektroden benötigst Du (muss ich ungefähr wissen, wenn ich dann bei Dir bestelle :D )? Wird jedes mal mit einer Unterpufferung gearbeitet?

Ich habe bis jetzt noch nicht aufgepanzert nur Fräszähne repariert und normales Schweißen. Deshalb meine genauen Fragen!



Grüße
Martin
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Re: Dura Disk II Schneidrad aufpanzern.

Beitragvon Franz » So 6. Mär 2011, 19:28

Da Du schweißen kannst,solltest Du es können.

Beim Stubbenfräsen handelt es sich um sehr hohen Abrasiv-Verschleiß mit mittler Schlagbeanspruchung.
An einigen Stellen besonders hervorgehoben,durch den Spanfluß.

Aufbau einer Hartauftragung auf einem Schneidrad :
Schneidräder werden im allgemeinen aus St.52 hochfest gefertigt ( Lasergebrannt ).
Die Gefügestrucktur von St.52,dem Trägerstahl,ist für die harte Naht zu grob.
Wenn die harte Naht auf das Schneidrad aufgeschweißt wird,würde diese bei Steinschlägen nicht halten,
weil das Gefüge sehr viel feiner ist ( hoch legiert ).
Deshalb muß vor dem Aufschweißen der harten Naht untergepuffert werden,mit einer Elektrode,die die
Gefügebedingungen der beiden Materialien erfüllt ( mittel hoch legiert ).
Diese hält gut auf dem Trägerstahl,und hat eine gute Verbindung mit der harten Verschleißnaht.

Welche Elektroden sollte man nehmen :
Das Hartauftragen ist sehr komplex,man benötigt dazu eine gute Beratung.
Meine Schweißmittelhandlung hat dafür einen Schweißraum,wo ich die Elektroden testen kann.
Die meisten Harten haben ein schlechtes Zündverhalten.
Es sollte auch mit einem Inverter geschweißt werden,geht auch mit Trafo,aber wesentlich schwieriger.
Zum Unterpuffern können VA Elektroden genommen werden,diese erfüllen den Zweck.
3,2mm ist der richtige Durchmesser für diese Arbeit.
Die Stromstärke sollte dem Materialblatt des Herstellers entnommen werden.

Wie wird die Unterpufferelektrode verschweißt :

Das Schneidrad kann in obiger Stellung bearbeitet werden.
Es wird der Länge nach geschweißt,von hinten nach vorne,immer ein Stück des Radiuses,
so werden die Nähte nebeneinander angebracht.
Es sollten alle Unebenheiten mit den Unterpufferelektroden begradigt werden,daß die
harte Naht überall eine gleichmäßige Stärke hat.

Auftragen der Verschleißnaht :
Nach dem Unterpuffern kann die harte Verschleißnaht aufgetragen werden.
Es ist sogar von Vorteil,wenn das Schneidrad noch warm ist vom Unterpuffern.
Ich habe bei meiner letzten Hartauftragung eine Elektrode mit 60% Hartmetall genommen.
Nach jetzt ca. 120 Stunden sieht die Naht gegenüber meiner alten Elektrode ( ohne HM ) recht ordentlich aus.
Es handelt sich um die Diadur Hr.
Preis der 5 kg Packung 373,80 €.
Bei zwei harten Nähten übereinander habe ich 25 Stk. verbraucht.

http://www.hoppebaumdienst.de/Diadur.pdf
Um etwas zu verändern brauchen wir mehr Bessermacher und weniger Besserwisser.
Gruß
Franz
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Re: Dura Disk II Schneidrad aufpanzern.

Beitragvon Franz » So 13. Mär 2011, 11:50

Habe mich vor einigen Tagen mit einem Verschleißspezialisten unterhalten,und bekam folgende Information :

Bei stark abrasiven Verschleiß ( schmirgelnd , reibend ) hilft nur ein Schweißstab zum Gasschweißen mit groben
Hartmetallsplittern,alles andere ist nach seiner Ansicht kalter Kaffee.

Elektroden sind hierfür ungeeignet,da die Lichtbogentemperatur zu hoch ist.

Habe verschiedene Schweißstäbe,mit verschiedenen Körnungen erhalten,und werde diese in den nächsten Tagen
zum Einsatz bringen,und dann berichten.
Um etwas zu verändern brauchen wir mehr Bessermacher und weniger Besserwisser.
Gruß
Franz
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Re: Dura Disk II Schneidrad aufpanzern.

Beitragvon Martin » Mo 14. Mär 2011, 18:31

Hört sich interessant an. Bin schon mal gespannt auf Deinen Bericht!!

Grüße
Martin
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