Gerade bei Rückhängern bis zum erwähnten Brusthöhendurchmesser kommt es oft vor, dass der Hub der Keile nicht ausreicht um den Baum aufzukeilen und ihn in die passende Fällrichtung zu bekommen, da der Keil vorzeitig an die Bruchleiste stößt.
Die sogenannte Keilschachttechnik ist ein probates Mittel diesen Umstand zu umgehen und den gesamten Hub des Keils auszunutzen. In den nördlichen Regionen nicht allzu sehr bekannt, wird diese Technik in den südlichen Forstregionen regelmäßig gelehrt.
Ausgangspunkt war der rechte Stamm auf diesem Bild, der sich Richtung Haus neigte und entgegengesetzt gefällt werden sollte.

Anfangs wird ganz normal der Fällkerb mit ca. 1/4 Stammdurchmesser geschnitten.

Nun wird auf Höhe der Fällkerbsohle rechtwinklig zur Fällkerbsehne auf Schienenbreite mittig durch den Stamm gestochen.

Anschließend wird der Keil von hinten eingesetzt und leicht auf Spannung geschlagen.

Nachfolgend werden die Fällschnitte auf gewohnter Höhe gesetzt. Und zwar so, dass sich sowohl rechts und links vom Keil ein Fällschnitt befindet. Die Breite des Keils bleibt dabei unberücksichtig.

Nun heißt es in die Hände spucken und den Keil langsam durch den Stamm treiben bis der Stamm das Übergewicht in die passende Fällrichtung bekommt.


Um die Technik nochmals anschaulich zu machen, hier ein Überblick nachdem der Stamm am Boden lag.


Ich hoffe, ich konnte es verständlich rüber bringen und es hilft dem einen oder anderen, wenn er mal wieder vor einem Rückhänger steht.
Gruß Marc